Die Lust daran, den Zugang zu den Menschen zu finden, das Thema zu verstehen, bevor ich es im Bild sichtbar mache – das motiviert mich seit dreißig Jahren.
In gewisser Weise sehe ich mich als Bildstratege und Fotoversteher. Deshalb ist für mich neben der Einfühlung in Menschen und Prozesse vor allem Neugier das Wichtigste. Ohne Neugier kann man nicht verstehen. Neugier ist immer der Wille zur Kommunikation. Und sie ist ja keine Gier nach dem Neuen, die einen rastlos sein lässt. Im Gegenteil: Meine Neugier ist das nachhaltige und tiefgründige Interesse an den Geschichten, die Menschen zu dem gemacht haben, was sie sind.
Ich versuche lange vorher zu verstehen, was ich fotografieren werde. Das Bild ist das Resultat eines intensiven Verständigungsprozesses. Im Bild steckt immer die ganze Geschichte, die ein Kunde in Auftrag gibt: Hintergründe, Gefühle, Entwicklungen. Kommunikation ist andauernder Prozess, der immer neue Bilder produziert.
Ich fotografiere nicht mal eben so. Denn mein wichtigstes Werkzeug ist nicht die Kamera, sondern der Dialog mit den Menschen.